Motivation und gute Laune – perfekt für die aktuelle Zeit
Disco in Zeiten von Lockdowns und Pandemie? Schwer vorstellbar, jedoch relevanter denn je. Seit Jahren besteht ein Trend in Richtung Retro-Musik, nach den 90er Jahren ist es nun der Disco-Sound der 70er. Warum also nicht gleich ein Album einfach DISCO nennen? Kylie Minouge, Australiens Pop-Export Nummer 1, hat genau dies getan. Am vergangenen Freitag erschien ihr bereits 15. Studioalbum DISCO. Wenn ihr mich fragt; wäre doch gerade jetzt ein Club-Besuch genau das Richtige, um zumindest ein paar Stunden die aktuellen Sorgen der COVID 19 Pandemie zu vergessen. Entgegen der realen Situation des Lockdowns scheint 2020 das Disco-Jahr der letzten Jahrzehnte zu werden. Schaut man sich den Musikmarkt an, trotzen Künstler wie Lady Gaga, Dua Lipa, Jessie Ware oder auch Róisín Murphy der Pandemie mit knackigen Disco-Sounds. Natürlich darf die Popqueen der letzten 30 Jahre hier nicht fehlen. Kylie Minogue ist zurück und das mit noch mehr Glitzer und Mittanz-Rhythmen als sonst.
Das Album DISCO mit seinen 16 Songs kommt mit vielen Aspekten des originalen Disco-Sounds daher und macht es damit modern und zeitlos zugleich. Hier treffen klassische 70er Vibes auf elektronische Sounds der Gegenwart. Kylie schafft so den Sprung von Country-inspirierter Musik des letzten Albums GOLDEN (2018) zurück zu ihren Pop-Wurzeln direkt in die Clubs der 70er.

Disco-Queen seit mehr als 30 Jahren
Disco-Queen ist Kylie schon seit Jahren, das ist völlig klar. Trieb sie doch schon Ende der 80er die Menschen mit Songs wie „The Loco-motion“ und „I Should Be so Lucky“, zu Beginn der 2000er mit „Can’t Get You Out Of Head“ und nun mit Songs wie „Say Something“ und „Where Does The DJ Goes“ auf die Dancefloors. Dabei scheint es egal zu sein, dass der Dancefloor sich aktuell im heimischen Wohnzimmer befindet. Das hat aber auch Vorteile! Ausgestattet mit den richtigen Boxen, TV oder Beamer spart man sich das Anstehen an der Clubtür, die Drinks sind günstiger und wenn das Tanzen einen zu sehr ins Schwitzen bringt, ist die heimische Dusche gleich in der Nähe.
Die ersten beiden Singles „Say Something“ und „Magic“ machten es schon klar: hier kann und will man nicht lange stillsitzen. DISCO kommt mit einem ganz speziellen Vibe daher, eine Mischung aus Sehnsucht nach den alten guten Zeiten gepaart mit der Motivation das es bald wieder besser wird und auch den Gedanken, dass wir gerade jetzt jede Sekunde des Spaßes genießen sollten. Das unter den aktuellen Umständen fast alles möglich ist, beweist Kylie auch damit, das das Album fast komplett im Home-Studio aufgenommen wurde.
Sehr passend ist hier Kylie’s Song „Your Disco Needs You“ von 2001. Eine Aufforderung, die nicht aktueller denn je sein könnte; denn die Kultur- und Club-Szene hat in Zeiten von Lockdowns schwer zu kämpfen. Da kommt eine Erinnerung an die guten alten Zeiten doch wie gerufen. Und auch dafür hat sich Kylie was einfallen lassen: “Kylie: Infinite Disco“. In einem Konzert Live-Stream verwandelte sie so am vergangenen Wochenende weltweit die heimischen Wohnzimmer in einen Dancefloor. Dies zeigt auch, dass in Pandemie-Zeiten Konzerte möglich sind, nur eben anders als bisher. Aber ja, ich freue mich auch, wenn ich endlich wieder eine Live Performance sehen kann. Dennoch macht das Album Spaß und regt zum Mitsingen und Tanzen an, allein deswegen lohnt es sich schon reinzuhören.


Meine Top 3 Songs
- „I Love It“ – modern und retro in einem, mit einem Hauch von Bee-Gees Sound
- „Dance Floor Darling“ – eine klare Hommage an das legendare Studio 54 in New York
- „Hey Lonely“ – der perfekte Motivator fürs Home-Office und Mitsing-Garantie
Also Kopfhörer rein egal ob ihr auf dem Weg ins Büro oder zum Supermarkt seid. Oder veranstaltet mit Freunden eine Zoom-Party, ganz egal, denn tanzen macht frei und glücklich. Ich habe es ausprobiert! Disco ist da wo ihr sie euch macht. In diesem Sinne hört euch das Album an und die Disco-Outfits haben doch wirklich jetzt schon viel zu lange im Schrank gehangen, oder?
Titelbild: © Credit: Denys Dionysios; Bild 1, © credit: Simon Emmett; Bild 2-3: © Credit: David Lopez Edwards