#KulturSichern: BKA Theater – Livestream & Zuversicht

COVID-19 ist noch nicht überstanden! Auch wenn einem dies beim Restaurantbesuch oder Kaffee mit Freunden manchmal so vorkommt. Doch vor allem Kultureinrichtungen, seien es Theater, Opern, kleine Kabarettbühnen etc. können bisher immer noch nicht öffnen. Die Kulturbranche, der es schon vor Corona nicht gut ging, trifft es besonders hart. Daher liegt es mir am Herzen Kultureinrichtungen, die ich gern besuche zu unterstützen. Das BKA Theater gehört mit seinem vielfältigen Programm von Kabarett, Comedy, Musiktheater und Künstlern, wie Edith Schröder (Ades Zabel), Désirée Nick schon seit Jahren zu meinen Lieblingskulturorten in Berlin. Ich habe mit Uwe Berger, Geschäftsführer des Theaters in Berlin-Neukölln über die aktuelle Situation gesprochen.

Lars: Schwierige Zeiten für Kultureinrichtungen, wie geht es dem BKA-Theater aktuell?

Uwe Berger: Dem BKA geht es wie allen privaten Kultureinrichtungen und Unternehmen, die vom Publikumsverkehr abhängen und aktuell keine Einnahmen erwirtschaften können, schlecht. Wir brauchen unsere langwierig aufgebaute Notreserve in rasantem Tempo auf und lavieren uns mithilfe von Kurzarbeit, der Soforthilfe II (mehr gab es Stand 15.06.2020 nicht an staatlicher Unterstützung) sowie den Livestreams aus dem „BKA Theater Hauptstadtstudio“ durch die Krise.

Außerdem bereiten wir die Wiederaufnahme des Spielbetriebs mit Publikum mit Einhaltung der Vorgaben ab August vor.

Lars: Das BKA-Theater hat sehr schnell Live-Video-Übertragung angeboten. Wie erfolgreich ist man damit und gibt es freiwillige Unterstützungen der Zuschauer?

Uwe Berger: Die Resonanz ist klasse! Der Erfolg besteht für uns darin, dass wir unser Publikum weiterhin mit Kultur versorgen können, wir eine große Reichweite haben und wir durch die freiwilligen Antivirustickets den Verzehr unserer Notreserve ein wenig verlangsamen.

Lars: Wäre Streaming auch nach Corona eine Option für das BKA-Theater?

Uwe Berger: Auf jeden Fall, wir werden das Streaming beibehalten und als eine der wenigen guten Seite der Krise begreifen.

Lars: Fühlen Sie sich als Kulturbetrieb von der Politik ausreichend verstanden und unterstützt?

Uwe Berger: Von der Berliner Landespolitik fühlen wir uns durchaus verstanden, wenn wir auch die Ausprägungen der bisherigen Hilfsprogramme im Endergebnis nicht nachvollziehen können… der Wille ist auf jeden Fall da, es mag sein, dass die Ursachen hierfür in den politischen Verhandlungen – auch mit dem Bund – oder den juristischen Vorgaben liegen, aber das können wir nicht detailliert beurteilen.

Bei der Bundespolitik vermissen wir bislang im Großen und Ganzen die Wertschätzung des Kulturbereichs schlechthin. Die Möglichkeiten, die uns das Konjunkturprogramm eröffnen soll, sind uns – Stand heute – noch nicht klar, es bleibt also abzuwarten.

Lars: Was nehmen Sie als größtes Learning mit aus der Krise?

Uwe Berger: Schwer zu sagen, in erster Linie haben wir unser Publikum noch besser kennen und schätzen gelernt: das Interesse am Theater und die Unterstützungsbereitschaft der Freundinnern und Freunde des Theaters sind beeindruckend!

Hier findet ihr übrigens alle Livestreams des BKA-Theaters und alle Infos zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs ab August, natürlich mit entsprechenden Abständen und Hygienekonzept. Natürlich ist auch das BKA von Einnahmen und Spenden angewiesen: unterstützen könnt ihr bspw. mit einem Antivirus-Livestreamticket.

Ich hoffe, dass wir ganz bald wieder fantastische Abende im BKA Theater erleben können. In diesem Sinne: unterstützt eure lokalen Kultureinrichtungen!

Aufruf: Es gibt in deiner Region eine Kulturstätte, die ich hier einmal vorstellen soll? Mailt mir gern eure Vorschläge!

© Titelbild: © larsurban.net, Bild 1-2: ©larsurban.net

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