Vor ein paar Tagen feierte das neue Musical „Kinky Boots“ im Hamburg Premiere. Ich war dabei als High Heels und Drag Queens in der schrillsten Schuhfabrik der Welt Einzug in das Stage Operettenhaus nahmen. Wo? Natürlich direkt an der Reeperbahn.
Bunt, stimmgewaltig und viele Heels
Bereits nach der Vorpremiere der ersten deutschen Songs sowie der Vorstellung der Cast der Show war ich sehr begeistert und saß nun mit großen Erwartungen bei der Premiere. Und schon mal vorab, diese wurden mehr als erfüllt. Um was geht es bei „Kinky Boots“? Die Firma Price & Son steht kurz vor dem Ruin, als Charlie Price (Dominik Hees) die Firma von seinem Vater übernimmt. Er steht vor der Herausforderung das marode Unternehmen vor dem Bankrott zu retten. Auf einer Reise nach London lernt er zufällig die Drag Queen Lola kennen. Zusammen mit ihr erfindet er die Kinky Boots. High Heels mit stabilen Stahlabsätzen die auch Männergewichte tragen können, denn diese haben große Probleme passende Schuhe zu finden. Die Lola wird von Gino Emnes mit ihrem Übermut und Selbstzweifel großartig gespielt. Doch wie überzeugt man die Provinz-Arbeiter für einen solchen Plan? Mit viel Charme, Witz und Temperament erzählt „Kinky Boots“ diese Geschichte von Freundschaft, Toleranz und Glamour. Wundervoll witzig, charmant und schon fast komisch ist auch Werksarbeiterin Lauren (Jeannine Wacker) in die sich Charlie im Laufe der Zeit verlieb. Doch bis zum großen Liebeserfolg und der großen High Heels-Show bei der Mailänder Schuhwoche sind noch viele kleine und große Hürden zu überwinden.
Musik stammt von Cindy Lauper
Dabei sind es nicht nur die klassischen Musical-Melodien die überzeugen, sondern die Songs aus einer perfekten Mischung aus Pop-, Soul- und Dance-Nummern. Von großen Emotionen bis ausgelassener Partystimmung ist alles dabei – und dass macht besonders Spaß! So wollten wir von den ersten Minuten an mitsingen, aufstehen und mittanzen. Regisseur Jerry Mitchell inszeniert das Stück bunt, stimmgewaltig und tanzfreudig, angelehnt an die wahre Geschichte einer englischen Schuhfabrik. Natürlich in Hamburg nun komplett in Deutsch. Die Musik stammt von der 80er Ikone Cyndi Lauper, welche selbst zur Premiere vor Ort war. Die Show besteht nicht aus Songs der Sängerin sondern ist ein komplett neues musikalisches Werk, in dem zwei Männer über sich hinaus wachsen. Passend zur Wortbedeutung von „Kinky“ was so viel bedeutet wie „ungewöhnlich“ und „leicht verdreht“, verspricht „Kinky Boots“ viel Glanz und stimmgewaltige Sounds. Und wo könnte das Thema Drags besser zu Hause sein als seit Anfang Dezember auf der Reeperbahn im Hamburger Stage Operettenhaus?

Mein Fazit: Auf nach Hamburg
„Kinky Boots“ überzeugt mit einer guten Story, tollen Songs und noch besseren Darstellern – also ein Muss für jeden Musical-Fan. Minutenlange Standing Ovations zum Schluss und zahlreicher Zwischenapplaus zeigen wie super das Musical ankam. Nicht nur ich war begeistert auch die Schauspieler Jannik Schümann, Wanda Perdelwitz, Jenny Elvers sowie Natascha Ochsenknecht mit Sohn Jimi Blue Ochsenknecht und Sängerin Fernanda Brandao, Model Barbara Meier und Drag Queen Olivia Jones habe ich bei der Premiere begeisternd mitsingen und tanzen sehen. Wer Lust auf tolle Musik hat sollte unbedingt einen Musical-Besuch bei „Kinky Boots“ einplanen. Und ja am Ende überlegt man schon mal kurz: „Ach die „Kinky Boots“ sehen schon ganz cool aus!“ 😉
Karten zur Show gibt’s u.a. hier!
*Ich danke Stage Entertainment für Einladung zur Kinky Boots Premiere.
© Titelbild: Stage Entertainment 2017 ; © Bild 1-3: Stage Entertainment 2017; © Bild 4: Lars Wars